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Inkontinenz im Alter - Was tun?

Inkontinenz im Alter Was tun?

Inkontinenz im Alter ist ein häufiges und oft schambesetztes Problem. Es betrifft sowohl Männer als auch Frauen und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Doch es gibt Hoffnung. Mit den richtigen Informationen, Behandlungen und Strategien können Betroffene mit Inkontinenz leben und ihre Lebensqualität verbessern.

1. Einleitung: Inkontinenz im Alter ist kein Tabu

Inkontinenz, insbesondere die Harninkontinenz, ist ein Zustand, der oft mit dem Alter einhergeht. Obwohl es sich um ein verbreitetes Problem handelt, wird es oft als peinlich empfunden und nicht offen diskutiert. Dies kann dazu führen, dass die Betroffenen nicht die nötige medizinische Hilfe suchen und erhalten, die sie benötigen. Es ist daher wichtig, das Bewusstsein für diese Erkrankung zu schärfen und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten zu verstehen.

2. Was ist Inkontinenz im Alter?

Inkontinenz bezeichnet den unwillkürlichen Verlust von Urin oder Stuhl, ohne dass die Betroffenen die Kontrolle darüber haben. Es gibt verschiedene Formen von Inkontinenz, darunter die Belastungsinkontinenz, bei der der Urin bei körperlichen Belastungen wie Husten, Niesen oder Heben unkontrolliert abgeht, und die Dranginkontinenz, bei der die Betroffenen einen plötzlichen und starken Harndrang verspüren und oft nicht rechtzeitig eine Toilette erreichen können.

3. Wie häufig ist Inkontinenz im Alter?

Die Häufigkeit von Inkontinenz im Alter ist schwer zu bestimmen, da viele Betroffene ihre Symptome aus Scham nicht melden. Schätzungen zufolge sind jedoch in Deutschland über 15% der Frauen und 25% der Männer im Alter von über 80 Jahren inkontinent. Mit zunehmendem Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit, an Inkontinenz zu leiden.

4. Was sind die Ursachen von Inkontinenz im Alter?

Die Ursachen von Inkontinenz im Alter sind vielfältig und können komplex sein. Dazu gehören Veränderungen in der Struktur des Blasenmuskels, Störungen der neurogenen Steuerung und altersbedingte Veränderungen der Anatomie des unteren Harntraktes. Weitere Auslöser können medikamentöse Nebenwirkungen sein. Darüber hinaus kann eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur, die durch Schwangerschaft, Geburt oder hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre entstehen kann, zu Inkontinenz führen.

5. Diagnose von Inkontinenz im Alter

Die Diagnose einer Inkontinenz im Alter beginnt in der Regel mit einem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin, in dem die Symptome und ihre Dauer sowie eventuelle andere Erkrankungen besprochen werden. Darüber hinaus kann eine körperliche Untersuchung, eine Ultraschalluntersuchung oder eine Blasenspiegelung zur Diagnose beitragen. Ein sogenanntes Miktionstagebuch, in dem die Betroffenen über mehrere Tage hinweg ihre Trinkmenge, die Häufigkeit des Toilettengangs, die Harnmenge und eventuelle Inkontinenzepisoden notieren, kann ebenfalls hilfreich sein.

6. Behandlungsstrategien für Inkontinenz im Alter

Die Therapie einer Inkontinenz im Alter ist individuell verschieden und muss der Ursache, der Ausprägung und dem Leidensdruck des Betroffenen entsprechen. Nach der Klärung der Ursache wird der Arzt oder die Ärztin geeignete Behandlungsmethoden empfehlen. Diese können medikamentöse Therapien, Verhaltensmodifikationen wie Blasentraining oder verändertes Trinkverhalten, Beckenbodentraining oder in einigen Fällen auch operative Eingriffe umfassen.

7. Medikamentöse Therapie

Die medikamentöse Therapie von Inkontinenz im Alter kann je nach Form der Inkontinenz variieren. Bei Dranginkontinenz können zum Beispiel Antimuskarinika helfen, die den Blasenmuskel beruhigen und das Blasenvolumen erhöhen. Auch Hormontherapien können bei Frauen in der Menopause hilfreich sein.

8. Nicht-medikamentöse Behandlungen

Neben Medikamenten gibt es auch eine Reihe von nicht-medikamentösen Behandlungen für Inkontinenz im Alter. Dazu gehören Verhaltensänderungen wie Blasentraining, bei dem die Betroffenen lernen, ihre Blase zu kontrollieren und den Harndrang zu unterdrücken. Ein anderes Beispiel ist das Beckenbodentraining, das dazu beitragen kann, die Beckenbodenmuskulatur zu stärken und die Symptome von Inkontinenz zu lindern.

9. Hilfsmittel bei Inkontinenz im Alter

Es gibt zahlreiche Hilfsmittel, die Menschen mit Inkontinenz im Alter helfen können, ihre Symptome zu kontrollieren und ihre Lebensqualität zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise aufsaugende Produkte wie Inkontinenzeinlagen oder Windeln, anatomisch angepasste Hilfsmittel wie Inkontinenztampons oder Ringpessare, und ableitende Systeme wie Katheter.

10. Tipps für den Umgang mit Inkontinenz im Alter

Es gibt einige allgemeine Tipps, die Menschen mit Inkontinenz im Alter helfen können, besser mit ihren Symptomen umzugehen. Dazu gehören:

  • Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um die Blase gesund zu halten und die Symptome von Inkontinenz zu reduzieren.
  • Halten Sie ein gesundes Gewicht: Übergewicht kann den Druck auf die Blase erhöhen und die Symptome von Inkontinenz verschlimmern.
  • Vermeiden Sie bestimmte Lebensmittel und Getränke: Einige Lebensmittel und Getränke, wie Koffein, Alkohol und scharfe Speisen, können die Blase reizen und die Symptome von Inkontinenz verschlimmern.
  • Trainieren Sie Ihren Beckenboden: Regelmässige Beckenbodenübungen können dazu beitragen, die Muskulatur zu stärken und die Symptome von Inkontinenz zu reduzieren.

Schlussfolgerung

Inkontinenz im Alter ist ein häufiges und oft belastendes Problem. Doch mit den richtigen Informationen, Behandlungen und Strategien können Betroffene mit Inkontinenz leben und ihre Lebensqualität verbessern. Es ist wichtig, das Bewusstsein für diese Erkrankung zu schärfen und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten zu verstehen. Denn mit der richtigen Unterstützung ist Inkontinenz im Alter kein Tabu, sondern ein behandelbares Gesundheitsproblem.




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